Projekt Maison de Femme - Ausbildung, Produktion und Handel - erfolgreiche Hilfe zur Selbsthilfe

Projekt Ausbildung von Schneiderinnen und Weberinnen läuft gut - MdF beginnt eigenständig zu wirtschaften und sich selbst zu tragen.

Erster dreijähriger Kurs zur Schneiderinnenausbildung abgeschlossen

Das Jahr 2014/15 war sehr produktiv in der Abwicklung unserer gemeinsam entwickelten Projekte für und mit dem Maison de Femme (MdF). Als wichtigstes Ergebnis ist festzuhalten: Der erste dreijährige Kurs zur Ausbildung von Schneiderinnen wurde im Frühsommer erfolgreich beendet.  Eine richtig große Zeremonie fand statt, auf der die Absolventinnen gefeiert wurde. Daran nahm neben dem Hochkommissar der Region Boulgou Issa Naré, unser Gewährsmann und Kooperationspartner im Rathaus von Tenkodogo schreibt dazu:
"Die Abschlusszeremonie des ersten Ausbildungszyklus' des MDF fand am Samstag, den 13. Juni 2015 unter der Leitung des Hochkommissars von Boulgou statt. Die Frauen des MdF ergriffen die Gelegenheit um ihre Freude über die erfolgreichen drei Jahre auszudrücken. So sprach die Auszubildenden-Vertreterin genauso wie die Vorsitzende von COSGES, der Trägerorganisation des MdF. Der Hochkommissar von Tenkodogo lies es sich nicht nehmen auch einige lobenden Worte zu sprechen und auf die Notwendigkeit von Berufsausbildung hinzuweisen. Zwischen den Reden gab es Balletaufführungen, Theaterstücke wurden aufgeführt, um über die Sensibilisierung für die Schulausbildung von Mädchen zu informieren. Eine Modenschau selbstgeschneiderter Kleider, Röcke und Blusen schloss sich an. Und als ein Höhepunkt der Abschlussfeier wurde den fünf besten Absolventinnen der Ausbildung eine Auszeichnung für ihre besonderen Leistungen überreicht. Den Abschluss bildete schließlich ein Verkaufsausstellung der Näherei- und Webereiwerkstätten und eine Kirmes."

Eingestellt Juli 2015 - RS

Aufbau einer Produktions-und Handelsbeziehung mit Hofheim

Die Delegation vom Frühjahr 2014 hatte dem MdF einen Auftrag erteilt, 70 Einkaufstaschen nach vorgegebenen Mustern zu produzieren. Der Auftragswert beläuft sich auf 86.250 CFA (=131,70 €). Die erzielten Gewinne durch den Verkauf der Taschen in Hofheim und Umgebung werden für weitere Aufträge zur wirtschaftlichen Stabilisierung des MdF verwendet werden.

Die Taschen wurden dann bereits Ende Mai ausgeliefert. Unser Freund und Kollege Jean Louis aus Chinon brachte sie von seiner letzten Reise nach Tenkodogo mit. Sie waren und sind wirklich toll geworden - siehe die Fotos in der rechten Spalte dieser Seite. Angesichts der kurzen Zeit und des ersten Versuchs so etwas nach Vorlage zu produzieren, vom Schnittmuster und der Weberei, dem Design, teilweise besticken bis zu dem genähten Endprodukt war das Ergebnis toll. Die Resonanz der Hofheimerinnen und Hofheimer war super. Innerhalb von nunmehr vier Monaten haben wir bereits rund 50 Exemplare verkauft. 40 der Taschen in vier besonders beliebten Designs sind bereits wieder in Auftrag gegeben. Unsere Verkaufspreise hier sind neun Euro für die etwas kleineren und 10 Euro für die großen Einkaufstaschen.Die Taschen verkaufen sich so gut, dass wir bereits im Frühjahr 2015 weitere 45 Taschen bestellt hatten und kurze Zeit später geliefert bekamen (erneut mit Hilfe unserer französischen Freunde).

Es werden nicht die letzten Produkte gewesen sein, die wir im Maison de la Femme produzieren lassen, um sie danach in  Hofheim zu verkaufen. Das Wichtige dabei ist, so gering es auch auf den ersten Blick aussehen mag, die gesamte Wertschöpfungskette befindet sich bei den Frauen in Tenkodogo. Sie werden für ihre Arbeit bezahlt, sie werden nicht über Almosen in Abhängigkeit von den Spendern belassen. Das Geld dient direkt der selbsterarbeiteten Entwicklung.

Aktualisiert November 2014/Juli 2015 - RS

Vorgeschichte und Besuch vor Ort 2012

Vorgeschichte: Am 31. März 2011 wurde das Maison de la Femme (Frauenzentrum) durch einen Brand fast vollständig zerstört, auch die Einrichtung: das Mobiliar, die Nähmaschinen und Webstühle und das Zubehör. Die Folge: die Näh- und Webausbildung von 27 Frauen, die im Dritten Lehrjahr fast zu Ende war, wurde abgebrochen. Der Vorstand des FHT hatte dann aber Ende 2011, Anfang 2012 beschlossen, für das MdF Nähmaschinen, Webstühle und Material wieder zu beschaffen, damit die Ausbildung weiter geführt werden kann.


Besuch vor Ort im Februar2012
Die Delegation vom Februar 2012 bekam die Aufstellungen für Anschaffungen für die Einrichtung des Näh- und Websaales mit. Wir stellten fest, dass ohne ein gesamt renoviertes MdF dessen Wirtschaftlichkeit nicht möglich ist. Nach der Zusage des Staates Burkina Faso im Mai 2012, dass das MdF neu restauriert wird, was auch im selben Jahr ab Oktober geschah, haben wir mit den Anschaffungen der Ausbildungsausstattung begonnen.

Nähmaschinen und Webstühle für die Ausbildung
Im Juni 2012 wurden acht manuelle Singer-Nähmaschinen und zwei elektrische Nähmaschinen gekauft. Im Juli 2012 wurden drei neue und fünf zu reparierende Webstühle in Auftrag gegeben. Ferner wurden die Mittel für Material (Stoffe, Webgarne) sowie Zubehör (Aluschüsseln zum Färben, Bügeleisen, Metermaß usw. bereit gestellt. Daraufhin konnte die Ausbildung der Näherinnen im 3.Lehrjahr beendet werden.

Im Oktober 2012 startete die neue Ausbildung für drei Jahre für 24 junge Frauen zur Schneiderin und sechs bis acht Frauen zur Weberin. Im Januar 2013 wurden weitere zwei manuelle Nähmaschinen angeschafft sowie zwei Konferenztische in Auftrag gegeben. Im September 2013 wurden noch mal sechs manuelle Nähmaschinen beschafft. Damit wurde es möglich, dass anstatt bis dahin drei Frauen nur noch zwei Frauen sich einen Ausbildungsplatz, d.h. eine Nähmaschine teilen müssen.

Im Oktober 2013 begann für jetzt noch 19 Frauen das zweite Ausbildungsjahr. Alle kommen aus der Stadt Tenkodogo oder einem seiner 83 Dörfer. Der neue Ausbildungsjahrgang 2013/14 umfasst 18 Teilnehmerinnen.

Ausbildungskosten für die Frauen
Die Frauen, die zur Schneiderin ausgebildet werden, zahlen für die Ausbildung 10.000 CFA/Jahr und müssen zumindest im ersten Ausbildungsjahr auch ihre Lernmaterialien (Stoffe und Garne) selbst mitbringen. Ein Ausbildungsjahr dauert neun Monate. In den Folgejahren wird das Material vom MdF gestellt. Es wurden damit 2013 insgesamt 20 Kleider verkauft – Einnahme: 129.000 CFA.
Davon werden teilweise die Löhne für die Ausbilderinnen (Weberei: 50.000 CFA/Monat; Schneiderei: 60.000CFA/Monat) bezahlt.

Vermietung soll MdF auf solidere finanzielle Grundlagen stellen
Die gleichwohl bestehende Finanzierungslücke zwischen Einnahmen und benötigten Ausgaben wird durch Mitgliedsbeiträge der Organisationen, die im MdF organisiert sind, teilweise gedeckt. Des Weiteren werden Einnahmen erzielt durch die Vermietung des Saals bzw. des zweiten kleineren Raumes. Außerdem werden für externe Veranstaltungen/ Feiern etc. Metallstühle vermietet. Zu diesem Zweck hat der FHT 2014 zugesagt die Beschaffung von 50 Metallstühlen sowie 20 kleinere Tische (1,20 m x 0,80 m) zu finanzieren. Der festgelegte Preis wurde nach Einholung dreier Kostenvoranschläge fixiert: 1.091.500 CFA (entspricht: 1666,41 €)

Die Delegation des FHT, die sich im Februar 2014 in Tenkodogo aufhielt, führte entsprechende Gespräche mit dem Direktorium des MdF, um die Anschaffung von Stühlen und Tischen zu klären, damit die Wirtschaftlichkeit des Hauses und damit die Fortsetzung der Schneiderinnen- und Weberinnenausbildung durch Vermietung gesichert wird.

Zur Info: 655 CFA entsprechen etwa 1,00 €.

Karin Exner/Rüdeger Schlaga/Ursula Treffer - März 2014
Aktualisiert im November 2014 - RS

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