Mehr zur Corona-Pandemie in Afrika, Burkina Faso und Tenkodogo

Hier finden Sie die Artikel und Berichte über die Entwicklung der Corona-Pandemie in Burkina Faso und die Arbeit von OCADEScaritas und dem Rathaus, unseren Projektpartnern in Tenkodogo.

 

Ein Wort zu den auch von uns veröffentlichten Fallzahlen

Für Burkina Faso wie für fast alle anderen Länder des globalen Südens stellt die Corona-Pandemie eine extreme Bedrohung für deren Menschen dar. So stehen stehen in Burkina mit seinen 20 Millionen Einwohnern zurzeit in einem einzigen Krankenhaus in der Hauptstadt Ouagadougou nur elf Beatmungsgeräte zur Behandlung schwerstkranker Covid-19-Patienten zur Verfügung. Das sind ein Gerät auf 1.894.127 Menschen (in Worten: ein Gerät für einemillionachthundertvierundneunzigtausendhundertsiebenundzwanzig Menschen). 3 Prozent der Erkrankten benötigen jedoch ein Beatmungsgerät um eine Chance auf Überleben zu haben. 20 Prozent müssen Sauerstoff erhalten. Kaum zu leisten unter den burkinischen Bedingungen...

Das einzige Labor, das in der Lage ist, Test auszuwerten befindet sich in Bobo Dioulasso, fünf Autostunden von Ouaga entfernt.

 So sind die Zahlen über die bisher von de Covid-19 infizierten Menschen keineswegs als der Realität entsprechend zu betrachten. Bis zum 16. Juli 2020 wurden danach die Zahl der bestätigten infizierten Personen mit 1038 angegeben. 882 von ihnen gelten als wieder geheilt bzw. nicht mehr aktiv. 53 Menschen sind an der Viruserkrankung gestorben. Über detailliertere Statistiken informiert Paul Ilboudo in seinen Berichten aus Tenkodogo oben und hier. Tenkodogo selbst ist bisher (noch) nicht betroffen.

 Hierzu schreibt uns Andrea Reikat, ehemalige Mitarbeiterin der Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) in Ouagadougou, auf Facebook:

 "Es steht aber zu befürchten, dass die Situation in Wirklichkeit viel schlimmer ist als die die Zahlen. Denn es fällt ja schon auf, dass so viele bekannte Persönlichkeiten unter den positiv Getesteten sind (wie Sie schreiben : Minister, Botschafter, bekannte Unternehmer). Da die Test- und Behandlungsmoeglichkeiten so schlecht sind, erkranken und sterben viele, ohne dass die Krankheit erkannt wird."

Juli 2020

Über die Abschlussprüfungen der Schulen 2020 in Corona-Zeiten

Die Regenzeit geht inzwischen dem Ende entgegen. Am Anfang war es sehr schwierig für die Bauern, weil es gar nicht regnete. Wir hatten seit Ende Mai fast jeden Tag einen dicht bewölkten Himmel, aber der heiß ersehnte Regen blieb aus. Doch im Juli kam dann doch der Regen, den wir und vor allem die Bauern so dringend brauchen.

Die Prüfungen starten unter erschwerten Bedingungen spät und dann auch noch dramatisch


Es ergaben sich gerade bei der Durchführung der Schulprüfungen große Schwierigkeiten für die Schüler. Sie mussten in der aktiven Regenzeit in die Schule kommen. Die Prüfungen für Schüler der 10. Klassen (Collège), der Abschlussklasse der Grundschulen wie auch einiger Berufsschulen, z.B. der Nähschulen begannen am 14. Juli 2020. Mit dem Regen ist es manchmal richtig gefährlich, weil die Verkehrsverbindungen zu den Schulen oft sehr schlecht sind, besonders in den Dörfern und in den kleineren Städten.
So passierte ein tragischer Unfall in der Nähe des Ortes Zorgho, etwa 80 Kilometer nordwestlich von Tenkodogo, am Tag des Prüfungsbeginns:
Ein Starkregen begann am Tag der Prüfungen und dauerte bis nach 22.00 Uhr. Dies führte in einigen Dörfern und Städten zu schweren Überschwemmungen. Eine Prüfungsdelegation machte sich auf den Weg zu zwei Dörfern, um dort die Prüfung für zwei zehnte Klassen abzunehmen. Am Nachmittag bei der Rückkehr passierte es dann: Ihr Auto wurde von den Fluten erfasst und etwa zwei Kilometer weit mitgerissen. Die Leichen der vier hohen Beamten und eines Dorfchefs wurden erst am frühen Morgen aus dem Auto geborgen.
Zwar war unsere Region bisher von der Corono-Pandemie weitgehend verschont geblieben. Dann passiert so ein schlimmes Unglück. Was für ein dramatisches Jahr!!!

Zurück zu den Prüfungen, die ja trotz Regenzeit und Covid-19 stattfanden.

Ein paar Zahlen: In ganz Burkina Faso nahmen 2020 insgesamt rund 318.000 Kandidaten an der BEPC-Prüfung 2020 (2019 waren es nur 302.000 Kandidaten). Rund 446.000 Kandidaten (statt 419.260 im Jahre 2019) Die nahmen an der CEP-Prüfung zum Abschluss der Grundschule nach der sechsten Klasse teil.
Dies zeigt, trotz der Corona-Krankheit und der Sicherheitsprobleme in manchen Regionen Burkinas, gibt es dennoch Fortschritte im Bildungswesen und bei der Alphabetisierung gibt.

Wie sieht es nun an den Schulen in Tenkodogo selbst aus?

Die Prüfungen haben gut begonnen. Es gab sechs Prüfungskommissionen in der Stadt Tenkodogo für alle Schüler der Stadt Tenkodogo und der 92 Dörfer. Über 2500 Prüfungskandidaten traten zum Abschluss der zehnten Klasse an, gleichzeitig der erste mögliche Abschluss am Gymnasium (das ist die BEPC-Prüfung). Jeder dercKandidaten muss seinen seinen Personalausweis vorlegen, bevor er oder sie in den Prüfungsraum hineingehen dürfen.
Auch die Corona-Hygienemaßnahmen der Regierung sind streng: die Maskenpflicht ist immer in Kraft, d.h. alle Kandidaten und die Mitglieder der Prüfungskommissionen müssen Masken tragen und sich regelmäßig die Hände waschen. Jeder Schüler und Lehrer haben zwei Masken von der Regierung bekommen.
Aber die Praxis entspricht leider nicht richtig den Vorgaben. Viele Kandidaten, besonders in den Corona freien Städten wie Tenkodogo, haben sie nicht getragen und auch keine Infizierung gefürchtet. Viele Leute geben sich nach wie vor zur Begrüßung die Hand, sammeln sich in großen Gruppen, teilen sich das Essen, trinken aus demselben Becher… Warum das? Ganz einfach: „Der Geist des Coronavirus ist hier gestorben“.
Das ist echt ein Problem: Wenn du den Leuten nicht die Hand geben willst, wirst du als ein Beleidiger oder ein hochnäsiger Typ betrachtet. Man grüßt sich hier immer noch mit Handschlag, wenn manche auch oft ungern. Nur Gott schützt die Leute hier!!!

Goursampa - Das Ergebnis ist noch verbesserungsfähig

Die Prüfungen dauern insgesamt zwei Wochen. Die Schule von Goursampa, wo der Freundeskreis ein Gebäude für drei neue Klassen hat aufbauen lassen, hat erst fünf Kandidaten zu CEP-Prüfung: zwei Mädchen und drei Jungen. Herr Onadja, der Leiter der Goursampaer Grundschule von Goursampa erklärt:"Da die Schule nach der Erweiterung erst mit Schülern aufgebaut werden müssen konnten nur fünf Kandidaten benannt werden, drei von ihnen aber mussten wegen ungenügender Vorbereitung die Abschlussklasse CM2 in diesem Jahr wiederholen. Deshalb haben wir so wenige Kandidaten zur CEP-2020. So haben gerade zwei Schüler die Prüfung CEP erfolgreich abgeschlossen.


Die Schülerinnen des Maison de la Femme (MdF) haben besser abgeschlossen
.

Für die CQP-Prüfung hat das Mädchenausbildungszentrum im MdF acht Kandidatinnen angemeldet. Das CQP (Certificat de Qualification Professionnelle: Nachweis für berufliche Ausbildung) ist auch ein Diplom der Berufsausbildung. Aber man macht es lediglich auf dem Niveau der Grundschulbildung. Die Schülerinnen der MdF haben das gemacht. Madame Koudougou vom MdF erzählte: „Am Anfang des Jahres hatten wir etwa 15 Mädchen im 3. Ausbildungsjahr, und hofften, dass wir mehr Kandidatinnen in diesem Jahr präsentieren werden. Aber leider, mit der Corona-Krankheit, die vielen Familien Schwierigkeiten bereitet hat und wegen ihres niedrigen Alphabetisierungsniveaus hatten manche Mädchen Angst vor der Prüfung und haben sich gar nicht gemeldet und aufgegeben. Deshalb haben wir nur acht Kandidatinnen zur CQP- 2020, von denen aber sechs erfolgreich bestanden haben.“

8. Juni 2020: Unser Freund Paul Ilbouda gibt uns neue Einblicke in das Leben in Tenkodogo/Burkina Faso und Tenkodogo in Corona-Zeiten.

 Trotz der vergleichsweise geringen Opferzahlen verschlimmert sich die Lage der Menschen zunehmend. Inzwischen zeigen sich schwere Versorgungsmängel insbesondere bei den ärmeren Burkinabé mit Lebens- und Hygienemittel.

 

 

Zur aktuellen Situation der Corona-Pandemie in Burkina Faso schreibt uns unser Freund Paul Ilboudou

Über die Situation des Covid-19 kann ich sagen, dass sich die Lage in Afrika und besonders in Burkina Faso bis heute besser geworden ist. Die Fallzahlen sind reduziert. Und ich kann richtig sagen, dass nur die Hand Gottes Burkina vor dieser Pandemie geschützt hat. Leider respektieren die Leute die Hygiene- und Distanzierungsregeln nicht so gut. In den Dörfern glauben viele Menschen nicht, dass die Krankheit überhaupt existiert. Manche denken, das ist eine Krankheit für Leute aus dem Westen.

In der vorigen Woche war ich mit meinem Sohn im Krankenhaus und habe drei Tage und drei Nächte dort mit ihm verbracht. Im Krankenhaus habe ich viele unglaubliche Dinge gesehen. Da Tenkodogo bisher Corona frei ist, habe ich festgestellt, dass die Leute hier sich keine Sorge machen, sie drücken sich die Hände, kommen in Menge zusammen.
Die Informationen und Sensibilisierungen wirken bisher noch nicht richtig. Ich habe gesehen, dass nur das Pflegepersonal sich bemüht die Hygiene- Schutzregeln einzuhalten. Für die meisten Begleiter der Kranken gibt aber keine Sorgen, für viele ist Covid-19 vorbei, auch wenn es natürlich noch immer in Burkina existiert.

Das Alltagsleben ist wieder zurück.

In den Schulen hat der Unterricht mit den Examensklassen seit vorigem Montag (1. Juni) wieder begonnen. Man hat die Klassen in zwei manchmal in drei Gruppen geteilt, damit die Schüler die Distanzierungsregel einhalten können. Der Staat hat uns Masken verteilt und Eimer mit Wasser und Seife auf den Schulhöfen zum Händewaschen gestellt. Die Schule soll noch ein Monat dauern. Die Examen beginnen ab 14. Juli bis zum Ende August. Und am 1. Oktober wird das neue Schuljahr 2020-2021 anfangen.
Die Märkte wurden bereits wieder geöffnet, die Geschäfte auch. Aber die Landesgrenzen und die Flughäfen sind für Passagiere immer noch geschlossen.
In dieser Lage der Corona-Krise besteht aber trotzdem eine gute Solidarität zwischen den Leuten hier. Die Regierung versucht die Leute mit Lebensmitteln und Alltagsmasken zu versorgen, aber es ist nicht so einfach. Viele Leute beklagen immer wieder, dass sie bisher fast nichts oder nur sehr wenig bekommen haben.
Jeder hilft dem anderen, je nach seinen Möglichkeiten. Ich habe beispielsweise einige Säcke Reis von 25kg an einige sehr arme Mütter und hilflose Mädchen-mit-Kind als Hilfe geschenkt. Ich denke, bei dieser Zeit, mit zu wenigen Einkommen brauchen die Leute hier besonders Lebensmittel und Masken und Seife und wegen des Beginns der Regenzeit auch Medikamente gegen Malaria… 

 

 

 

 

 

Hier gebe ich Ihnen die offizielle Zahlen der Covid-19 Infektionen in Burkina Faso seit dem 9. März bis zum 5. Juni 2020:  

 


-    889 Personen wurden bisher an das Virus angesteckt, unter ihnen 323 Frauen und 566 Männer.
-    772 Person sind bisher wieder gesund
-    64 Personen liegen unter Pflege
-    Insgesamt sind 53 Personen vom Anfang bis heute leider davon gestorben
Bis heute (8.6.) wurde keine neue Infektion entdeckt.

Möge Gott, der Allmächtige Christus, die ganze Welt von diesem Übel befreien! Amen!
Alles Gute und bleiben Sie alle gesund!!!
Paul.

 

Hilfe für die Menschen in Tenkodogo im Kampf gegen das Corona-Virus - Freundeskreis ruft auf zu Spenden für die Kampagne

 „Auch Burkina Faso, eines der ärmsten Länder der Welt, ist inzwischen von der Corona-Pandemie erreicht worden,“ berichtet der Vorsitzende des Freundeskreises Hofheim-Tenkodogo, Dr. Rüdeger Schlaga. „In dem Land mit 20 Millionen Einwohnern gibt es derzeit nur ein Krankenhaus in der Hauptstadt Ouagadougou, das Coronavirus-Patienten aufnehmen kann. Es verfügt nur über eine Handvoll Beatmungsgeräte und ein einzige Testlabor.

Hilfe von außen gebe es bisher kaum, so Schlaga. „Die meisten Länder Afrikas sind kaum auf dem Wahrnehmungsschirm von Regierungen und Gesellschaften der reichen Länder des Nordens zu finden“, macht er deutlich. „Die Menschen müssen sich so gut wie möglich selbst helfen. In dieser Situation hat uns der Hilferuf unserer Partnerorganisation OCADES/caritas in Tenkodogo erreicht.“ Sie habe ein Informations- und Aufklärungsprojekt auf den Weg gebracht, in dessen Rahmen in 20 zum Teil abgelegenen Dörfern Tenkodogos die Menschen über die Corona Pandemie, die Symptome des Covid-19-Virus sowie über Schutzmaßnahmen aufgeklärt werden sollen. Ganz praktisch werde auch gezeigt wie beispielsweise Hände richtig zu waschen sind, warum Abstand halten zu Nicht-Familienmitgliedern so wichtig ist. Gemeinschafts-einrichtungen in den Dörfern werden mit Hygienesets ausgestattet.

Für diese Kampagne, die vorerst auf einen Monat angelegt ist, werden zum Start 40 Jugendliche ausgebildet und mit den notwendigen Materialien ausgestattet. Damit gehen sie in die 20 ausgewählten Dörfer und informieren die Bevölkerung in der jeweils gesprochenen Sprache.

Der Vorsitzende des Freundeskreises macht die Dimension deutlich: „Die Kampagne kostet 3150 €. Sie zu finanzieren aber ist für unsere Partnerorganisation nicht möglich. Wir wollen unseren Partnern helfen und für sie das Geld aufbringen. Daher unsere Bitte: HELFEN SIE MIT IHREN MÖGLICHKEITEN UND BETEILIGEN SICH MIT EINER SPENDE – JEDER EURO HILFT. JEDER EURO ZÄHLT!“

Das Spendenkonto des Vereins bei der Frankfurter Volksbank lautet:
Freundeskreis Hofheim-Tenkodogo e.V.
IBAN:  DE12 5019 0000 6001 8621 10 – Stichwort: Corona-Kampagne

Alternativ spenden Sie über den oben rechts auf dieser Seite angebrachten "Spenden"-Button schnell und einfach. Den Spendenbeleg erhalten Sie direkt in Ihre Mailbox geschickt.

 

Hilfe für die Menschen in Tenkodogo im Kampf gegen das Corona-Virus - Freundeskreis ruft auf zu Spenden für die Kampagne

HELFEN SIE MIT IHREN MÖGLICHKEITEN UND BETEILIGEN SICH MIT EINER SPENDE – JEDER EURO HILFT. JEDER EURO ZÄHLT!“

Das Spendenkonto des Vereins bei der Frankfurter Volksbank lautet:
Freundeskreis Hofheim-Tenkodogo e.V.
IBAN:  DE12 5019 0000 6001 8621 10 – Stichwort: Corona-Kampagne

Alternativ spenden Sie über den oben rechts auf dieser Seite angebrachten "Spenden"-Button schnell und einfach. Den Spendenbeleg erhalten Sie direkt in Ihre Mailbox geschickt.

 

Aktuelle Nachrichten (19. Mai 2020) aus Tenkodogo geschrieben von unserem Freund Paul Ilboudou

Paul schreibt uns, dass es ihm wie seiner Familie nach wie vor gut gehe. Dann berichtet er über die Entwicklung der vergangenen Woche:

"Normalerweise sollte die Schule mit den Examensklassen ab dem 11. Mai wieder beginnen. Aber leider hat das nicht total geklappt. An den Universitäten, Hoch- und Ausbildungsschulen durften nur die Klassen mit wenigen Studenten die Vorlesungen anfangen. Die restlichen Klassen, die Primär- und Sekundarschule müssen noch bis zum 1. Juni warten.

Am 1. Juni werden aber auch nur die Abschlussklassen der Primärschule (CM2), die Klassen von Troisième und die vor dem Abitur stehenden Klasen in der Sekundarschule wiedergeöffnet werden. Die restlichen Klassen der Primär- und Sekundarschulen müssen noch warten. Bis wann? Kein Datum in Sicht, für später…

Die Situation der Corona-Krankheit seit dem 9. März bis zum 15. Mai 2020 ist in Burkina Faso folgendes:

-        - 796 Personen wurden bisher durch das Virus angesteckt,
davon 297 Frauen und 499 Männer.
- 644 Person sind bisher wieder gesund.
- 101 Personen liegen noch im Krankenhaus.
-   51 Personen seit Beginn bis heute leider an Covid-19 gestorben.

Die Anzahl der neuen Infektionen: 14. Davon sind sieben Menschen infiziert direkt aus dem Niger gekommen, sechs leben in Ouagadougou und eine Person in Bobo-Dioulasso.

Nach den verschiedenen Sensibilisierungskampagnen und, weil viele Leute bisher die Masken nicht immer tragen, wird die Polizei ab heute, d.h. ab Montag dem 18. Mai mit anfangen das Masken tragen zu kontrollieren. Diese Kontrolle durch die Polizei soll die Bevölkerung dazu bringen, die Masken richtig zu tragen und so werden sich wie die anderen Leute vor der Krankheit schützen.

Bisher ist Tenkodogo immer noch Coronafrei. Möge Gott der Allmächtige die ganze Welt von diesem Übel befreien! Amen!"

Aktuelle Nachrichten aus Tenkodogo (6. Mai 2020) von Paul Ilboudou

Mir und meiner Familie geht es nach wie vor gut. Es gibt aber viele Neuigkeiten:
Am Montag, den 4. Mai hat die Regierung neue Maßnahmen getroffen, so hat sie die bestehenden strengen Maßnahmen gelockert:
Bereits zuvor hatten schon die Religiösen Gemeinden die Erlaubnis die Gottesdienstorte ab dem 3. Mai zu öffnen. Schon am 2. Mai wurden die Gebetsorte geöffnet. Die Muslime haben begonnen, ab 3. Mai in den Moscheen zu beten. Die evangelische Kirche hat veröffentlicht, dass sie ab Sonntag, dem 10. Mai die Gottesdienste beginnen wird. Die katholische Kirche hat noch nicht entschieden. Sie will immer noch die Situation beobachten und ist vorsichtig… So sind die katholischen Kirchen bisher immer noch geschlossen.
Am 4. Mai wurden viele neue Maßnahmen getroffen:
-        die Abriegelung der von Infektionen betroffenen Städte in Burkina wurden alle aufgehoben. So gibt es keine Quarantäne mehr.
-        die Transporte von Menschen dürfen auch alle beginnen, überall im Land. Jeder aber muss unbedingt eine Maske tragen. Für die Taxis darf der Fahrer nicht über drei Personen transportieren, und jeder Passagier muss obligatorisch eine Maske tragen.
-        Die Nationalgrenzen bleiben geschlossen, d.h. bisher gibt es keinen Passagiertransport von Burkina nach dem Ausland und umgekehrt. Die Straßengrenzen und Luftgrenzen sind so noch immer geschlossen.
-        Alle Märkte wurden jetzt auch wieder geöffnet und die Händler haben ihre Tätigkeiten aufgenommen.
-        Die Öffnung der Städte scheint die Situation aber zu komplizieren. Schon ist die Anzahl der Angesteckten schnell angewachsen: Am 4. Mai gab es 16 neue Angesteckte aber gleich nach der Erleichterung der Maßnahmen, am folgenden Tag, d.h. am 5. Mai gab es 41 neue Kranke.
So ist die Situation der Corona-Krankheit seit dem 9. März bis zum 6. Mai 2020 folgendes:
-        736 Personen wurden bisher durch das Virus angesteckt, unter ihnen 278 Frauen und 458 Männer.
-        562 Person sind bisher wieder gesund
-        126 Personen werden medizinisch betreut
-        Insgesamt sind 48 Personen vom Anfang bis heute leider davon gestorben.
Die letzten Infektionen erfolgten in Ouagadougou und Bobo-Dioulasso. Bisher ist Tenkodogo immer noch Coronafrei.
Die Anordnung der Regierung, dass die Leute verpflichtet sind Masken zu tragen, wird durch eine große Sensibilisierungskampagne begleitet.

Aktuelle Nachrichten aus Tenkodogo (27./30. April 2020) von Paul Ilboudou

Unser Freund Paul Ilboudou hat uns geschrieben und berichtet nachstehend, wie er die Situation in Burkina Faso und in Tenkodogo erlebt. Er ist Deutschlehrer an mehreren Privatschulen und lebt zusammen mit seiner Frau Denise und seinen Kindern in Tenkodogo.

„Das Kontaktverbot, bei dem die Leute zwischeneinander in der Öffentlichkeit einen Distanzabstand von 1 Meter halten müssen, gilt auch hier. Keine Menschenmenge von über 50 Personen. Überall gibt es Eimer voll Wasser mit Seife zum Händewaschen. Vor jeder öffentlichen Einrichtung findet man einen Eimer mit Wasser und Seife. Seit einem Monat sind die Schulen, Universitäten, Ausbildungsorte, Kirchen, Moscheen und weitere Gebetsorte zu.
Seit dem 27. April müssen alle in ganz Burkina obligatorisch Masken tragen. Die Regierung arbeitet sehr viel, um den Leuten die Masken zu verteilen. Aber leider respektieren viele hier in Tenkodogo wie in anderen Städten die Maskenpflicht nicht richtig. Die Märkte wurden alle geschlossen, Großmärkte und sogar Quartiermärkte. Aber die Händler haben seit Montag angefangen, zu demonstrieren. Sie verlangen, dass die Regierung die Märkte wieder öffnet.
Auch in Tenkodogo sollten die Märkte geschlossen werden. Das Fernsehen kam sogar, um zu berichten, ob die Leute in Tenkodogo und besonders die Markthändler die Hygienemaßnahmen respektieren und durchführen. Es wurde dann berichtet, dass viele Händler diszipliniert sind, überall stünden Eimer mit Wasser und Seife. Der Markt wurde deshalb auch nicht geschlossen. Die Leute waren sehr zufrieden darüber.
Einige der großen Märkte in Ouagadougou und in Bobo-Dioulasso wurden wieder geöffnet, alle anderen werden in der nächsten Woche geöffnet werden.
Hier, wenn eine Stadt durch das Virus Covid-19 angesteckt wird, wird diese Stadt unter Quarantäne gestellt, d.h. niemand darf mehr in diese Stadt gehen und niemand darf aus der Stadt herauskommen. So sind die Städte Ouagadougou, Bobo Dioulasso, Dedougou, Banfora, Nouna, Boromo, Sindou und Manga geschlossen worden.
Tenkodogo ist bis heute Coronafrei. Alle Reisebusse wurden in dem Land gestoppt. Keine Reise zwischen Städten, kein Taxi auf den Straßen von ganz Burkina. Der Verkehr ist sehr schwach, die Straßen fast leer. Alles läuft sehr langsam.
Am Montag, dem 4. Mai beginnt die Schule mit der Wiederöffnung der Verwaltung vor allem, ab 11. Mai beginnen wir mit den Examensklassen. Ab 25. Mai beginnen die restlichen Klassen die Schule. Auch werden bald die geschlossenen Städte wieder geöffnet werden.“
(veröffentlicht am 3.5.2020)

Unsere Partnerorganisation hat den Kampf gegen die Weiterverbreitung des Corona-Virus aufgenommen

Den folgenden Beitrag fanden wir auf der Seite unseres Partners in Tenkodogo zum Kampf gegen die Weiterverbreitung des Corona-Virus In Burkina Faso und Tenkodo (Deutsche Übersetzung mit deepl.com - Französisches Original im Anschluss):

Das Exekutivsekretariat der Diözese (SED) von OCADES CARITAS de Tenkodogo, sorgt für die strikte Einhaltung der Schutzmaßnahmen zur Verhinderung des Coronavirus

Sofort als die Coronavirus-Pandemie bekannt wurde, hat OCADES-Caritas in Tenkodogo alles dafür getan die strengen Vorgaben für die strikte Einhaltung von Hygiene- und Gesundheitsmassnahmen umzusetzen. Dem Beispiel der Bischofskonferenz von Burkina-Niger folgend, forderte der Exekutivsekretär der Diözese, Pater Mathieu BALIMA, die Menschen auf, die zur Abwehr der notwendigen Abwehrmaßnahmen genauestens zu respektieren und gleichzeitig darauf zu achten. Auch sorgte er dafür, dass die Einrichtung mit sanitären Schutzausrüstungen ausgestattet wurde.
Um das Personal besser zu schützen, wurde das Generalsekretariat in Tenkodogo für fast zwei Wochen geschlossen, so dass die Mitarbeiter nunmehr im Rahmen ihrer Möglichkeiten an ihren jeweiligen Einsatzorten arbeiten können.

Le secrétariat exécutif diocésain (SED) de l'OCADES CARITAS de Tenkodogo, fidèle au strict respect des mesures barrières de prévention contre le Coronavirus

Dès l’annonce de la pandémie du Coronavirus, l’OCADES Caritas de Tenkodogo n’a pas lésiné quant à la prise de décisions rigoureuses, pour le strict respect des mesures d’hygiène et de santé. A l’instar de la conférence épiscopale Burkina-Niger, le secrétaire exécutif diocésain, l’abbé Mathieu BALIMA, a invité les uns et les autres à respecter scrupuleusement les mesures barrières édictées en la matière, tout en prenant le soin d’équiper la structure de kits de protection sanitaires.
Afin de mieux protéger le personnel, le SED a fermé ses portes depuis près de deux semaines, en donnant la latitude aux agents de travailler dans les limites de leurs possibilités, dans leurs lieux de confinement respectifs.

Wie sieht es aus in Burkina Faso?

Am 30. März hat Burkina Faso mit 12 Todesopfern die meisten Todesopfer in Subsahara-Afrika zu beklagen. In Burkina Faso gibt es derzeit nur ein Krankenhaus, das für die Aufnahme von Coronavirus-Patienten eingerichtet und vorbereitet ist. Es verfügt aber nur über eine Handvoll Beatmungsgeräte. Mindestens sechs Minister der Regierung sind seitdem positiv auf das Virus getestet worden, ebenso wie zwei ausländische Botschafter aus Italien und den Vereinigten Staaten. Ein einziges Testlabor in Bobo-Dioulasso - fünf Autostunden von der Hauptstadt Ouagdougou entfernt - bedeutet, dass Verdachtsfälle im ganzen Land mindestens 12 Stunden auf die Ergebnisse warten müssen. Fortsetzung hier: Die Regierung sagte, sie wolle ein zweites Labor in Ouagadougou einrichten, hat aber niemanden, der qualifiziert wäre, die Ausrüstung im Land einzurichten. Da die Grenzen seit dem 21. März 2020 abgeriegelt und der Flughafen von Ouagadougou geschlossen sind, verzögert sich der Prozess, einen dringend notwendigen ausländischen Experten ins Land zu holen.

Wasserknappheit ist in Burkina Faso eine besondere Herausforderung. Die in Burkina Faso geltende Ausgangssperre verhinderte, dass Menschen in armen Gebieten Zugang zu Gemeinschaftsbrunnen haben, die nur nachts in der Trockenzeit fließen. Wassermangel erschwert auch das Händewaschen und die allgemeine Hygiene. Erschwerend hinzu kommt die sehr fragile Sicherheitslage in Burkina Faso. Im vergangenen Jahr 2019 haben bewaffnete Gruppen Dörfer im Norden und Osten von Burkina Faso verwüstet und mehr als 800.000 Menschen vertrieben. Sie sind in städtische Zentren oder an Orte geflohen, die für Binnenvertriebene vorgesehen sind. An diesen Orten aber stellen die Überbevölkerung und der fehlende Zugang zu Wasser für Familien und Aufnahmegemeinschaften enorme Probleme dar. Hygienemaßnahmen, wie häufiges Händewaschen mit Seife und Wasser, das Tragen einer Maske und soziale Distanzierung können für die Vertriebenen nicht in die Realität umgesetzt werden.

Ungefähr 350.000 Menschen in Burkina Faso benötigen dringend Zugang zu ausreichend Wasser und Unterkünften, um die wüstenähnlichen Bedingungen in den abgelegenen Teilen Burkina Fasos zu bewältigen. Das UN-Flüchtlingshilfswerk warnte davor, dass in den Regionen Burkina Faso Centre Nord und Sahelzone noch mehr Menschenleben in Gefahr geraten könnten. Auf diese Orte wurde hingewiesen, da sie Hunderten von Vertriebenen aus ihren Häusern Unterschlupf bieten, darunter auch kleinen Kindern.

Stand: 15. April 2020; Quelle:
https://en.wikipedia.org/wiki/2020_coronavirus_pandemic_in_Burkina_Faso

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