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Nächste Hilfsprojekte in Tenkodogo verabredet

Der Vorstand des Freundeskreises Hofheim-Tenkodogo .V. berichtet von seiner Reise im Februar 2014 nach Burkina Faso.

Eine sechsköpfige Delegation des Freundeskreises Hofheim-Tenkodogo hielt sich vom 17. bis 28. Februar in dem 180 km südöstlich von der burkinischen Hauptstadt Ouagadougou gelegenen Tenkodogo auf.

Die Weberinnen-Klasse arbeitet unter einem großen Baum neben dem MdF.

Als Aufgabe hatte sich der Freundeskreis gestellt die seit 2011 laufenden und teilweise schon abgeschlossenen Projekte zu besichtigen und auf ihre Nachhaltigkeit zu überprüfen. „Das Reiseprogramm war voll gepackt und hat von uns allen ein Maximum an physischem und mentalem Einsatz verlangt“, berichtet die Vorsitzende des Freundeskreises, Inge Franck. „Dank der ausgezeichneten Organisation unserer Partner in Tenkodogo hat alles wunderbar geklappt.“ Sie habe das Miteinander als außerordentlich produktiv erlebt, denn „dazu kamen noch viele weitere Gespräche, die auf Wunsch unserer Partner angesetzt worden waren.“ So habe die Gruppe sehr informative und konstruktive Gespräche mit Verantwortlichen für Schulentwicklung, Wasser- und Abwasserversorgung wie auch der Gesundheitsvorsorge geführt. „Die Reise war rundum erfolgreich“, zeigt sich Inge Franck zufrieden. „Wir haben jetzt weitere zuverlässige Partner, mit denen wir die künftigen Projekte realisieren werden.“

Der Reisegruppe gehörten an die Vorsitzende Inge Franck, Bürgermeisterin Gisela Stang sowie die beiden stv. Vorsitzenden des FHT  Werner Wittchen, der 1. Stadtrat Wolfgang Exner und seine Frau Karin sowie der Presseverantwortliche Dr. Rüdeger Schlaga. Bürgermeisterin Stang zeigt sich ebenfalls sehr zufrieden mit den Ergebnissen der Reise, insbesondere auch hinsichtlich der guten Zusammenarbeit mit dem Rathaus von Tenkodogo: „Wir haben nicht nur den Ende letzten Jahres in Hofheim begonnenen Dialog mit Bürgermeister Ouelogo intensiv fortgesetzt. Sehr hilfreich waren darüber hinaus die vielfältigen sehr offenen und freundschaftlichen Gespräche mit den Mitarbeitern des Rathauses von Tenkodogo. Uns wurden alle Türen geöffnet und die

Mitarbeiter des Rathauses haben immer auch für kritische Nachfragen zur Verfügung gestanden.“ Wesentlich sei für sie wieder die Erkenntnis gewesen, so Stang, „dass der Austausch zwischen den Kommunalverwaltungen extrem wichtig ist. Dabei geht es nicht um Belehrung, sondern um gemeinsames Lernen bei der Bewältigung von Problemen zur Verbesserung der Lebensbedingungen der Menschen – dort wie hier.“

In Gourgou steht inzwischen die neue Schulküche, zu deren Bau die Konfirmandenspende der Diedenbergener Konfirmanden im letzten Jahr ganz wesentlich gedient hat: „Wir konnten uns davon überzeugen, dass das Projekt erfolgreich abgeschlossen wurde“, freut sich Inge Franck. „Kleine Restarbeiten, z.B. eine Schutzmauer für die Ausgabe der 470 täglichen Essen, haben wir auch noch auf den Weg gebracht.“ Insgesamt habe die Schulküche inklusive Ausstattung ganze 2685 € gekostet. „Auch die in Kooperation mit der Hofheimer Ginkgo-Stiftung gebaute Solaranlage funktioniert hervorragend“, fügte Rüdeger Schlaga hinzu. In der dazu gehörigen Ladestation für Handy- und Radioakkus arbeiteten inzwischen drei Frauen und vier Männer. Sie sind verantwortlich für die Wartung der Solarpanelle wie der Versorgung der Menschen mit Strom. 270 feste Abonnenten gebe es inzwischen, die für das Laden ihrer Akkus 1500 CFA/Jahr (= ca. 2,30 €) bezahlen. Mit diesem Projekt verdienen sich die Beteiligten, die im Auftrag der Ginkgo-Stiftung für die Wartung und die Bedienung der Ladegeräte ausgebildet worden waren, einen wichtigen Teil ihres Lebensunterhaltes.

Karin Exner berichtete über die Ergebnisse der Zusammenarbeit des FHT mit dem Maison de la Femme (MdF = Haus der Frau). 18 Nähmaschinen habe der FHT mit rund 2000 € finanziert. „So haben inzwischen 19 Frauen das zweite Ausbildungsjahr begonnen, 18 Frauen sind gerade am Beginn ihrer Ausbildung im ersten Ausbildungsjahr. Dazu kommen noch acht Frauen in der Weberausbildung“, erzählt Frau Exner. Damit das Haus aber auch in Zukunft wirtschaftlich gestärkt würde, habe der FHT sich nun bereit erklärt für knapp 1700 € Stühle und Tische zu finanzieren, die sowohl für Vermietung der Räume genutzt würden wie auch, dass sie extern vermietet werden könnten. „Uns ist wichtig, dass die Ergebnisse der Projekte mittelfristig den Frauen eine Chance bieten für sich und ihre Familien selbst einen Beitrag zum Lebensunterhalt erwirtschaften. Deshalb sind wir einen weiteren Schritt gegangen und haben in einem ersten Versuch die Produktion von Taschen in Auftrag gegeben, die wir für den normalen Lohn den Frauen abkaufen und zur Refinanzierung auch weiterer Aufträge dann in Hofheim zu einem hier üblichen Preis verkaufen. Die Frauen wollen keine Almosen.“ Unterstreicht Karin Exner. „Sie wollen vielmehr eigenständig bestehen können und dazu wollen wir einen Beitrag leisten.“

Neue Projekte seien inzwischen auch angedacht, berichtet Werner Wittchen. Dabei handele es sich um mehrere größere in dem kleinen Dorf Goursampa. „Wir werden unseren Mitgliedern auf der anstehenden Mitgliederversammlung vorschlagen dort ein weiteres Schulgebäude mit drei Klassen zu bauen sowie einen Brunnen für die Schule bohren zu lassen“, erläutert Wittchen. „Die Kinder müssen zurzeit fast zwei Kilometer laufen um Trinkwasser zu holen. Drei Jahrgänge mit 107 Schüler und Schülerinnen werden zusammen in drei Klassenräumen unterrichtet, mit der Folge, dass nur alle zwei Jahre neu eingeschult werden kann um bis zur sechsten Klasse unterrichten zu können. Da wundert es nicht“, so Wittchen weiter, „dass zwischen der ersten und der sechsten Klasse rund 55 Prozent die Schule abbrechen, eine Katastrophe für die Menschen.“ Um diese Aufgaben zu stemmen bedürfe es allerdings Mittel, die der Freundeskreis auch über staatliche Fördergelder versuchen wolle zu mobilisieren.

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