FHT-Projekte in Goursampa: Ein neuer Schulbrunnen und der Schulgarten

Im Dorf Goursampa mit seinen etwa 1.500 Einwohnern gab es 2014 nur zwei Trinkwasserbrunnen, einer davon funktionierte auch nicht mehr richtig.  Viele Dorfbewohner hatten keinen Zugang zu sauberem Trinkwasser. Die Grundschule des Ortes lag ca. zwei Kilometer vom nächsten Trinkwasserbrunnen entfernt und mehrere Schüler mussten täglich Wasser zum Kochen und Trinken für mehr als 100 Mitschüler holen.  Für die dafür eingeteilten Schüler bedeutete dies einen Unterrichtsausfall von mehreren Stunden.
In einer Dorfversammlung wurde dem Freundeskreis daher als vordringlichstes Projekt  die Anlage eines  Schulbrunnens vorgeschlagen, dessen überschüssiges Wasser auch für die Versorgung von Menschen in umliegenden Gehöften und die Bewässerung des neu anzulegenden Schulgartens reichen würde. Großer Wert wurde auf einen Brunnen mit Betonplatte und Umrundungsmauer gelegt, um die Wasserstelle vor Verschmutzung zu schützen. Das aus dem Elternbeirat der Schule gebildete Brunnenkomitee sprach sich für die Installation einer in den  umliegenden Dörfern verbreiteten Handpumpe aus, was die Beschaffung von Ersatzteilen erleichtern würde.
Der FHT-Vorstand hatte bereits 2014 entschieden,  den Pumpbrunnen mit einer dafür eingegangenen großzügigen Spende einer Hofheimer Familie zu finanzieren. Er nahm Anfang 2015 Kontakt mit mehreren Brunnenbaufirmen in der Hauptstadt Ouagadougou auf, die Angebote unterbreitet hatten. Nach Klärung zahlreicher Details erhielt die Firma DERE den Auftrag. Sie verfügte über Erfahrungen in der Bohrung und Anlage von Pumpbrunnen in der Umgebung von Tenkodogo und ihr Kostenvoranschlag war preisgünstig.  Er schloss auch eine Grundausstattung an Reparaturwerkzeugen, eine Schulungsmaßnahme für zwei Brunnenwärter und die Einweisung des Brunnenkomitees bei der Inbetriebnahme des Brunnens ein.
Nach Auftragserteilung nahm die Brunnenbaufirma im April 2015 ihre Arbeiten in Goursampa auf.  In ca. 100 m Entfernung von der Schule wurde eine geeignete Stelle für den Pumpbrunnen gefunden und mit den Bohrarbeiten begonnen. In 47 m Tiefe stießen die Brunnenbauer auf wasserführende Schichten. Das Wasser erwies sich in bakteriologischen Tests als einwandfreies Trinkwasser. (Sollte der Grundwasserspiegel in Goursampa wie in benachbarten Orten in der Zukunft weiter sinken, wäre durch eine erneute Bohrung eine Vertiefung des Brunnens problemlos möglich).                                                                             Nachdem der Brunnen, so wie von den Bewohnern und dem Brunnenkomitee fertig gestellt worden war, wurde er an die Schule und Dorfgemeinschaft übergeben und vom Brunnenkomitee in Betrieb genommen.  Unterhalt und Wartung von Brunnen und Pumpe liegen seitdem in der Verantwortung dieses Brunnenkomitees. Zudem sammelt das Komitee die  Wassergebühren  von den Dorfbewohnern ein, die sich ihr Trinkwasser vom Schulbrunnen holen. Die Einnahmen werden für die Finanzierung künftiger Reparaturen zurückgelegt. Auch die Mitglieder des Komitees erhalten einen kleinen Betrag für ihre Arbeit.
Bei dem Besuch im Januar 2016 konnte sich der FHT-Vorstand davon überzeugen, dass der Betrieb des Brunnens reibungslos funktioniert. Eltern und Lehrer berichteten, dass dank des sauberen Brunnenwassers die Schülerinnen und Schüler weniger krank sind und sich die Trinkwassersituation im Dorf insgesamt maßgeblich verbessert hat. Für die Bewässerung des geplanten neuen Schulgartens hatte das Brunnenkomitee bereits eine Wasserablaufrinne fertiggestellt und den Materialbedarf für den Garten spezifiziert.  Der Vorstand übergab dem Komitee die für den Einkauf des Materials erforderlichen Mittel, so dass der Schulgarten zu Beginn der Regenzeit angelegt werden konnte.  
Der Mitgliederreisegruppe, die im Oktober 2016 die Schule besuchte, konnte begeistert festhalten, dass die Schule, das Eltern-, das Garten- und das Brunnenkomitee ganze Arbeit geleistet hatten. Eine erste Auberginen-Ernte war bereits eingebracht worden. Ein professionell gebauter Zaun um das ganze Areal verhindert, das hungrige Ziegen sich auf Kosten der Schüler sattfressen. Zweidrittel des Gartenareals war mit Tomaten und Paprika bepflanzt sowie versuchsweise mit ein paar Papaya-Bäumen. Da aber das Saatgut, das von den Rücklagen der Schule beschafft worden war, nicht ausgereicht hatte um den gesamten Garten zu nutzen, übernahm der Freundeskreis die Finanzierung weiteren Saatgutes: Tomaten, Paprika und Auberginen. Darüber hinaus wurden noch drei Wasserrohre sowie fünf Metallgießkannen zur Erleichterung der Bewässerung beschafft.
Die Mitgliederdelegation aus Hofheim berichteten sehr zufrieden, dass beide Projekte für uns kleine, aber für die Menschen dort wichtige Schritte auf dem Wege zu einer Verbesserung der Lebensverhältnisse in Goursampa sind.

Albert Hilbrink/RS Mai 2017


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